Hier spricht Hans-Martin Souchon im Interview über Respekt, Haltung und die Kernpunkte in zwischenmenschlichen Beziehungen im Unternehmen.
Teilt gerne eure Gedanken zum Interview in den Kommentaren!
BB: Was können wir für unser Miteinander in der Gesellschaft, aber auch in der eigenen Firma tun?
HMS: Der wichtigste Punkt ist für mich immer gegenseitiger Respekt. Mich muss nicht die ganze Welt mögen. Keiner muss mich mögen. Na ja, jeder möchte, dass man ihn mag, aber das sollte nicht unser Hauptfokus sein. Ich möchte nur Respekt. Wie schön könnte die Welt sein, wenn sich alle gegenseitig respektieren würden. Dann wäre ein Angriff auf die Ukraine nicht passiert. Dann wäre das, was im Nahen Osten passiert ist, nicht passiert. Wenn ich meinen Beitrag dazu leisten kann, dann tue ich das gerne. Indem ich mein Gegenüber so gut wie möglich respektiere. Ich möchte einfach nur eine offene und freundliche Wirkung erzeugen. Es nutzt zum Beispiel nichts, wenn ich etwas als blödsinnig wahrnehme und das dann auch so tituliere. Es nutzt meinem Gegenüber viel mehr, wenn ich einfach freundlich lächle und ihn damit nicht mit meiner Ausdrucksweise verletze. Das zeugt von Respekt.
BB: Was können Führungskräfte tun, um für gegenseitigen Respekt in der Firma zu sorgen?
HMS: Zuerst gilt es, den Menschen gegenüber, eine offene Haltung zu haben. Dann sind da die allgemeinen Kernpunkte: Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit. Ich sage die Wahrheit. Verstecke mich nicht hinter irgendjemandem. Ja, auch ich bin nicht fehlerfrei und das gehört für mich zur Ehrlichkeit. Aber ich mag keine Notlügen. Die kann ich nicht akzeptieren. Lieber sage ich gar nichts, als zu lügen. Und Vertrauen schenken. Vertrauen schenken bewirkt irgendwann, dass man ebenfalls mit Vertrauen beschenkt wird. Und der dritte Punkt ist: Klarheit in den Zielsetzungen. „Wo will ich hin mit dem, was ich hier tue?“
Wenn diese drei Themen laufen, dann ergibt sich daraus eine Einstellung, eine Haltung, eine attitude, die ans Ziel führt.
Wird man damit Vorstandsvorsitzender von Daimler Benz? Keine Ahnung. Mit meiner Einstellung bin ich zumindest nicht Vorstandsvorsitzender von Daimler Benz geworden. Das ist wieder die Sache mit den eigenen Zielsetzungen.
BB: Was sind für dich Aktionen, mit denen man das Respektniveau in seiner Firma beschädigt?
HMS: Dreh es einfach mal um. Mach Versprechungen und halte sie nicht ein. Mach dein Ding und setz dich durch, ohne nach links und rechts zu sehen. Sag keinem, was du vorhast. Kümmere dich um dich selbst und lass den Rest links liegen. Damit fährst du den Karren recht schnell an die Wand.
Schlagwort: Unternehmerberatung
2024-09-19 Interview 2 – Networking is more important than hard work
Heute haben wir wieder ein Interview mit Hans-Martin Souchon für euch.
BB: Was bedeutet für dich Networking?
HMS: Networking heißt für mich, dass ich Verbindungen zu anderen Menschen habe. Ich kann für mich selbst nie genug sein. Ich brauche die Resonanz von anderen, ganz verschiedenen Menschen, um mich weiterzuentwickeln.
BB: Wieso ist Networking so wichtig?
HMS: Networking heißt, dass ich jemanden kenne, der ein skillset hat, das mir bei einem Problem helfen kann. Man kann sein eigenes skillset mit Menschen erweitern, denen man vertraut. Social media ist für mich da manchmal ein bisschen problematisch. Ich will sehen, wo die Menschen stehen, was sie umtreibt, mit denen ich zu tun habe. Trotzdem habe ich auch bei social media Möglichkeiten, herauszufinden, ob mich ein Kontakt anspricht, mir interessant erscheint.
BB: Bedeutet das, dass man andere Menschen ein bisschen als Ressourcen betrachtet?
HMS: Na klar, wenn schon Personalabteilungen sich Human Resources nennen. Kontakte mit Menschen sind Zuwächse an Kompetenzen. Ich erweitere damit meine Handlungsoptionen. Aber das ist kein Missbrauch, das ist verstehe ich als ein Geben und Nehmen.
BB: Was macht man als sehr introvertierte Person, der es schwerfällt, Kontakte zu knüpfen?
HMS: Warum soll eine introvertierte Person nicht networken können? Weshalb kann so jemand nicht zum Beispiel über social media Plattformen gehen? Man kann sich trotzdem ein Netzwerk aufbauen. Vor allem kann man sehr niedrigschwellig vorgehen, das kostet nicht so viel Überwindung. Es gibt Möglichkeiten, sich zu engagieren in Bereichen, in denen man mit vielen Menschen zu tun hat, ohne Menschen aktiv ansprechen zu müssen. Engagement in Vereinen kann so etwas sein. Es ist wichtig, ein Bewusstsein dafür zu haben, dass die Welt nicht zu mir kommen wird. Es wird keiner auf den Gedanken kommen, dass ich mehr Kontakt möchte, wenn ich das nicht an irgendeinem Punkt signalisiere.
BB: Was ist wichtig, um nachhaltig zu networken?
HMS: Es ist sehr sinnvoll, mir regelmäßige Zeiten zu nehmen, an denen ich mich um meine sozialen Kontakte kümmere. Das kann ein Freitagmittag sein oder eine Stunde am Dienstagmorgen. Routinen helfen dabei, Dinge nicht aus den Augen zu verlieren – so ist es auch beim networken. Melde dich regelmäßig bei Leuten. Schreib zum Geburtstag, finde zwei oder drei persönliche Worte – das verbindet, schafft Bewusstsein füreinander und baut so ein Netzwerk auf.
BB: Vielen Dank für das spannende Gespräch!
2024-09-12 Interview 1 – Attitude and Mindset
BB: „Your attitude and mindset will determine your success more than your skills.“
Welche Bedeutung hat dieser Satz für dich?
HMS: Übersetzt geht es um die Begriffe Haltung und Einstellung/Gedankenfokus. Wenn man den Satz umkehrt, sprechen wir über das Thema „self fulfilling prophecy“. Damit meint man meistens was Negatives. Wenn ich meine Gedanken aber positiv ausrichte, dann kann auch hier eine self fulfilling prophecy entstehen. Wenn man sich seiner Arbeit bzw. seinem Umfeld positiv gegenüberstellt, ist man fokussiert: Was muss ich tun, um dahin zu kommen, wo ich hinmöchte? Anstatt sich immer zu beschweren, was nicht funktioniert. Dadurch spare ich Kraft. Positive Ausrichtung führt dazu, dass ich mich nicht über Nichtigkeiten ärgere.
Die erste Frage ist immer: Wo bin ich gerade? Die zweite Frage ist: Wo will ich hin? Und daraus ergibt sich: Was muss ich tun, um dahin zu kommen? Dann ist „Das ist alles sch****“ gar keine Option mehr, weil es nicht zielführend ist. Dafür braucht man attitude. Um sein Mindset so klarzuhaben, dass ich weiß, was ich tun muss, um mein Ziel zu erreichen.
BB: Können attitude und mindset erlernt werden? Was kann ich als FK tun in Bezug auf mein Team?
HMS: Erstens: Vorleben. Endlose Diskussionen abwürgen und fragen: „Freunde, wo wollen wir denn eigentlich hin? Bringt uns das gerade weiter, näher ans Ziel heran?“ Die Gesprächsführung übernehmen. Das Zweite ist: Ich kann mit meinem Team Vereinbarungen treffen, z.B.: „Wenn wir wieder mal in diesen Kreislauf kommen, dass alle nur noch schimpfen und nicht mehr konstruktiv sind, dann haben wir ein Codewort. Sobald jemand bemerkt, dass sich das ungünstig entwickelt, sagt er das Wort. Das kann Sombrero sein. Oder Spagetti. Oder idealerweise ein Begriff, mit dem jeder der Anwesenden etwas verbindet.
BB: Wie muss denn das Mindset beschaffen sein, damit ich erfolgreich bin?
HMS: Das kommt darauf an, was ich erreichen möchte. Wenn ich einfach einen Job haben möchte, mit dem ich gutes Geld verdienen will, dann muss mein Mindset „nur“ darauf ausgerichtet sein. Meine Motivation speist sich aus meiner Haltung und meinem Fokus. Das bedeutet, dass das eigene Mindset immer fluide ist, je nachdem, wie ich zum aktuellen Zeitpunkt meine Ziele definiere.
Ich muss meine Arbeit gerne machen, um langfristig darin erfolgreich zu sein. Deshalb sind meine inhaltlichen Fähigkeiten nicht so entscheidend wie meine Haltung, meine Einstellungen und meine Denkstruktur.
BB: Kann das eigene Mindset einen daran hindern, Ziele zu erreichen?
HMS: Ich glaube nicht – wenn man ein Ziel hat, für das man intrinsisch motiviert ist. Ein selbstgestecktes Ziel wird dazu führen, dass sich mein Mindset darauf ausrichtet. Ein fremdes Ziel, mit dem ich mich nicht identifizieren kann? Da wird mein Mindset nicht mitgehen. Und das ist auch das, was eine gute Führungskraft ausmacht. Die Zielformulierung an meine Mitarbeiter anzupassen, um ihnen die Chance zu geben, aktiv dabei zu sein.
2024-05-09 Ein Hoch auf die 50-Jährigen
Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, gibt es viele. Die meisten dieser Maßnahmen haben eins gemein: Es sind Rekrutierungsinstrumente. Sie dienen dazu, neue Mitarbeitende anzuwerben. Über eine ganz einfache Maßnahme wird aber in meinen Augen zu wenig gesprochen: Leute behalten, von denen man glaubt, sie ersetzen zu können.
Die nächsten Jahre und Jahrzehnte werden teamtechnisch eine tendenziell instabile Zeit. Wo viele gehen und Neue kommen, brechen langjährig entwickelte Strukturen auf. Teams, Abteilungen, ganze Unternehmen finden sich neu. Natürlich kann das auch eine Chance sein, aber vor allem ist es eine große Herausforderung, weil wir der damit einhergehenden Instabilität irgendwie begegnen müssen. Es sollte unser Anspruch sein, technisches Know-how in der Firma zu behalten und nicht mit ausscheiden zu lassen.
Und es geht um noch mehr. Um die sozialen Strukturen der Firma. Um Identifikation. Um ein Gespür für den Markt. Um Kontakte. Um ein gewisses Selbstvertrauen.
Ich beobachte aktuell irritiert Großkonzerne, die munter Köpfe in den Führungsetagen rollen lassen und ganze Teams austauschen, weil sie mit den Einzelpersonen unzufrieden sind. Irritiert bin ich deshalb, weil der Zeitpunkt für eine solche Art der Unternehmensführung vollkommen absurd ist. Diese mehr oder weniger strategischen Entscheidungen sind fatal und leichtsinnig. Stück für Stück verwandelt sich eine Firma in ein seelenloses Gerüst. Am Ende ist keine der dort arbeitenden Personen mehr wahrhaftig loyal gegenüber seiner Führungskraft oder dem Unternehmen. Wie auch – erlebt man doch Tag für Tag, wie Kolleginnen und Kollegen wie am Fließband ausgetauscht werden.
Es lohnt sich heute mehr denn je, zwischenmenschliche Probleme anders anzugehen als durch Trennung. Wir begehen sonst einen großen Fehler hinsichtlich der Arbeitskräfteknappheit.
Denn wer kann den Laden in dieser anspruchsvollen Zeit zusammenhalten?
Die plakative Antwort: 50-Jährige.Gerade unsere „um die 50“-jährigen Mitarbeiter*innen wissen, wie es läuft. Sie sind (oft) lange dabei, kennen den Markt, die Firma, sich selbst. Sie haben noch viele Berufsjahre vor, aber auch schon viele hinter sich. Sie sind die, die uns Stabilität geben können, wenn die Generation der Babyboomer uns nach und nach verlässt. Und deshalb sollten wir uns nicht von ihnen trennen – ganz im Gegenteil. Wir sollten mit ihnen in den Dialog treten. Sie wichtig nehmen. Sie um ihre Einschätzung zu Themen bitten. Sie an Prozessen und Entscheidungen beteiligen, an denen sie bisher vielleicht nicht beteiligt waren. Wir werden sie brauchen. Und wir sollten JETZT damit anfangen, uns gemeinsam darauf vorzubereiten.
cw16 RACI was?
RACI was? … auf LinkedIn veöffentlicht
…
Liebe Kunden, liebe Kollegen Berater schaut mich nicht so an, als wenn ihr alles sofort parat habt!
Kurz nachgefragt und dann gegrübelt warum ich das Dingens nicht im Portfolio habe.
….
Puuuh es ist eine Verantwortlichkeiten-Matrix die letztlich eine Ableitung n-ten Grades aus AKV ist.
Aufgaben – Kompetenzen – Verantwortlichkeiten.
….
Jetzt ist mir auch klar, warum ich die nicht im Portfolio habe.
Ich glaube nämlich, daß Verantwortung nicht delegierbar ist!
Nicht ohne Kompetenzen und Sanktionierung.
👉 AKV ist übergreifend, deswegen bevorzuge ich diese und
👉 arbeite mit Kommunikationsprinzipien.
🧐Information ist eine Holschuld ( ihr wisst … Unwissenheit …)
ABER
✅ Risiko und/oder Gefahr im Verzug sind eine Bringschuld.
Fertig.
Ich weiß, ich bin da einfach strukturiert, aber nach 80:20 spart diese Herangehensweise viel Zeit und Energie!
2024/03/28 Vor Ostern geht nix mehr
Seit Wochen ist Ostern wie jedes Jahr in aller Munde. Bei Christen, Atheisten, Moslems, Agnostikern – schon allein, weil das Fest mit seinem verlängerten Wochenende eine willkommene Pause im arbeitsreichen Alltag darstellt, oft die erste seit Weihnachten.
Christliche Feste und Feiertage strukturieren in Deutschland das Jahr und beeinflussen unsere Urlaubsplanung, ganz unabhängig von unserer religiösen Gesinnung.
Christen feiern an Ostern die Auferstehung Jesu, den zentralen Aspekt des christlichen Glaubens. Durch seinen Termin zum Frühlingsbeginn trägt Ostern zusätzlich diesen Kern der Auferstehung, des Neubeginns, des Erwachens für jeden greifbar in sich.
Das Osterfest ist ein Fest für alle Sinne. Unser Körper ermöglicht uns über verschiedene Kanäle unsere Umwelt aufzunehmen. Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten – diese Körperlichkeit erfahren wir einerseits durch das physische Beisammensein mit unseren Liebsten, außerdem spielt durch das Ende der Fastenzeit auch Genuss eine Rolle.
Wir bestehen aber nicht nur aus Körper, sondern auch aus Geist und Seele. Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit.
Die Einheit von Körper, Geist und Seele erleben wir im Menschsein selbst.
Ganz im Sinne des Osterfestes dürfen wir uns in dieser Ganzheitlichkeit wahrnehmen, indem wir immer wieder den Fokus darauf lenken, was gerade an Gedanken, Gefühlen, Körperwahrnehmungen in uns passiert. Wir dürfen uns selbst erkennen. Und immer wieder neu erfinden.
Frohe Ostern, Ihr Team SMC
2024/cw12 IMPULS DER WOCHE
Wir haben in den letzten Artikeln ein bisschen für das Zulassen von Bauchentscheidungen geworben und auch herausgearbeitet, welche Potenziale sie haben. Der unternehmerische Alltag ist aber mehr, als intuitive und spontane Entscheidungen zu treffen. Jede erfolgreiche Führungskraft folgt einer Strategie. Orientierung gebenden Zielen. In einem Framework, in dem diese Ziele umgesetzt werden.
Eine Strategie erleichtert den gesamten Folgeprozess und schafft erneut Zeit, die sinnvoll genutzt werden kann. Es ist ratsam, sich bewusst Freiräume zu schaffen, um strategisch zu denken und zu planen. Sie können dazu an einem Samstag in ihr Büro kommen, wenn Sie dann niemand stören wird. Sie können aber auch einen Tag durch den Wald wandern. Es spielt keine Rolle.
Entscheidend ist lediglich die innere Einstellung: Jetzt gibt es nichts Wichtigeres als meine Gedanken.
2024/02/15 Nähe lohnt sich
Wir sind 8 Stunden am Tag am Arbeitsplatz, oft auch mehr. Im Jahr sind das etwa 1800 Stunden. Diese Zeit verbringen wir – remote oder live – im Kontakt mit Menschen, von deren Privatleben wir manchmal gerade so eben wissen, dass sie verheiratet sind und zwei Kinder haben.
Abgesehen von ein oder zwei vertrauten Personen wissen wir oft nicht, wofür unsere Kollegen brennen. Wovor sie sich fürchten. Wovon sie träumen. Worum sie sich sorgen.
Und das ist auch ok so. Wir müssen nicht alles mit unseren Kollegen teilen. Ob man seinen Job vom Privatleben trennen möchte oder nicht, ist eine ganz individuelle Entscheidung, die wir nicht bewerten sollten.
Oft treffen wir diese Entscheidung auch in Abhängigkeit davon, wie offen allgemein in unserem Unternehmen über Privates kommuniziert wird. Wie nahbar sich meine Chefin zeigt. Wie offenherzig mein Kollege von seinem Teenagersohn spricht, der ihn in den Wahnsinn treibt. Oder wie frei heraus die Kollegin morgens in die Firma kommt und sagt: „Wie schön, Dich zu sehen! Weißt du, ich bin so froh, mit Dir das Büro zu teilen!“
Die Sache ist:
Menschen tun gut. Offenheit tut gut. Aufrichtigkeit tut gut.
Und auch wenn es gute Gründe dafür geben mag, sich nicht jedem wie ein Buch zu öffnen, gibt es doch Möglichkeiten, sich ein bisschen gegenseitig zu sehen und zu zeigen.
Sag doch mal deinem Chef, dass du es schön findest, dass er jeden Tag fragt, wie es dir geht.
Frag deinen Kollegen um Rat in Bezug auf deinen 13-Jährigen – ihr seid Leidensgenossen!
Sag deiner Kollegin, dass es dich gerührt hat, dass sie nach deinem Vater gefragt hat, dem es in letzter Zeit nicht gut ging.
Und sprich aus, wenn du bei einem fachlichen Problem gerade nicht weiter weißt oder – aber das ist echt für die Fortgeschrittenen 😉 – du einen Fehler gemacht hast.
Sei menschlich und nahbar. Und du schaffst Nähe, die sich lohnt.
Kommentar HMS:
„Sei ein Mensch“ – war der zentrale Gedanke von Marcel Reif am 31.Januar im Bundestag. Sei Du selbst, und wenn Dir was an Deinen Menschen liegt, dann zeig es Ihnen. Wir sind alle keine Roboter, aber haben Gefühle, Ängste und Nöte. Da sind sich Mitarbeiter und Führungskräfte gleich. Das war und ist für mich wichtig. Es ist keine Methode, es kostet nichts, es ist einfach nur authentisch.
Ich wünsche einen schönen Tag.
Kommentar BB: Mein ehemaliger Chef hat mir mal erzählt, dass er sich gerne einem Lauftreff anschließen würde, aber Skrupel hat, da ganz allein aufzutauchen, weil er noch so untrainiert sei. Ich war auch untrainiert, also sind wir da zusammen hingegangen. Ein halbes Jahr später waren wir beim Firmenlauf dabei. 😊
Team SMC
2024/01/27 Eine Lanze für die Führungskräfte
Es ist heute schwierig, Führungsnachwuchs zu finden, so hört man. Offenbar sinkt die Bereitschaft, die Verantwortung für eine führende Position zu übernehmen.
Gleichzeitig erleben 87% der Menschen kein durch Führung positiv geprägtes Arbeitsumfeld (vgl. Gallup Datenbank 2022).
Spannend, nicht? Der Führungsstil des Chefs missfällt, aber selbst machen will den Job auch keiner.
Die Frage ist: Warum ist mein Chef mein Chef? Weshalb ist meine Vorgesetzte meine Vorgesetzte und nicht umgekehrt?
In der Regel beruft einen jemand in die führende Position. Jemand, der bestimmte Qualitäten wahrnimmt, die ihm für die Position wichtig erscheinen. Das ist sicher manchmal die fast schon verschriene fachliche Kompetenz – aber in erster Linie ist es eine außergewöhnlich hohe Leistungsbereitschaft. Es ist der Wille, Verantwortung zu übernehmen und sich mit Tatkraft für ein Unternehmen einzusetzen. Wer diese Motivation nicht mitbringt, wird nicht zur Führungskraft.
Sicher lässt sich über die Kriterien trefflich diskutieren – und das dürfen und sollten wir auch tun. Dennoch bleibt ein Fakt stehen: Führungskraft bist du nicht „einfach so“. Es gibt einen Grund. Jemand hat an dich geglaubt und Dinge bei dir gesehen, die er bei anderen nicht gesehen hat.
Menschen werden zu Leadern. Sie sind es nicht automatisch mit der Umsetzung in eine führende Position. Und wir alle sollten die Geduld aufbringen, die wir auch mit jedem anderen Menschen haben, der eine neue Aufgabe das erste Mal ausführt. Wir müssen aushalten, dass Fehler passieren werden. Eine Führungskraft muss in ihre Position hineinwachsen dürfen. Das ist nicht in wenigen Wochen getan.
Sicher ist: Ein wertschätzender Umgang des Vorgesetzten mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist essenziell. Ein gutes Betriebsklima setzt Energien frei und macht ein Team erfolgreich. Nur ist Wertschätzung keine Einbahnstraße. Ganz viele Führungskräfte machen einen großartigen Job, sie erhalten dafür aber wenig Anerkennung. Es hagelt Kritik, und das von allen Seiten.
Wir setzen uns dafür ein, die Stärken, aber auch die Schwächen eines jeden Mitarbeiters – und eben auch explizit einer jeden Führungskraft – anzuerkennen und zu respektieren. Wir sind Partner für Führungskräfte und beraten bei der Führungskräfteentwicklung. Unsere Aufgabe ist es nicht, eine Führungskraft so zu verändern, dass sie geschmeidig wird, nicht mehr aneckt, in allen Umfragen 100 Punkte bekommt. Stattdessen unterstützen wir unsere Kunden dabei, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wo sie stehen und wo sie hinwollen. Menschen lassen sich nicht von außen verändern, aber wenn sie bereit sind, sich auf eine Reise zu sich selbst zu machen, dann können sie ihr volles Potenzial ausschöpfen und das Beste in sich freisetzen.
Lasst uns eine Lanze brechen für die, die zwischen den Stühlen sitzen. Für die, die viel emotionale Last schultern. Für all die Führungskräfte da draußen, die jeden Tag ihr Bestes geben.
Team SMC, 2024
2024/02/12 Angst vor KI?
KI durchzieht unternehmensinterne Prozesse Stück für Stück immer mehr. Die Frage ist längst nicht mehr, OB wir als Unternehmerinnen und Unternehmer KI nutzen, sondern WIE.
Und – genauso wichtig – wie wir diese Nutzung kommunizieren. Viele Menschen reagieren mit Verunsicherung auf die Einführung von KI-Systemen. Eine der größten Sorgen im Zusammenhang mit der Einführung von KI ist sicher der mögliche Verlust von Arbeitsplätzen – eine Sorge, die der Unternehmer gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels gar nicht unbedingt teilt. Repetitive Aufgaben werden durch KI-Systeme effizient erledigt. Arbeitsprozesse werden automatisiert. Gleichzeitig entstehen neue Rollen und Aufgaben, die spezifisches Fachwissen erfordern. Nutzen wir nun Umschulungsmaßnahmen und setzen Fachkräfte weitgehend ausschließlich für Tätigkeiten ein, für die Fachkräfte benötigt werden, so haben wir eine Chance, dass KI uns sinnvoll unterstützt und letzten Endes Arbeitsplätze sogar sichert. Unsere Aufgabe an dieser Stelle ist es, in Richtung der Mitarbeiter sauber und offen zu kommunizieren.
- Wir müssen unsere Leute mit ins Boot holen, ihnen Ängste nehmen und Entwicklungsperspektiven aufzeigen. Wir brauchen Verständnis dafür, dass unsere Leute hier aus ihrer Komfortzone herauskommen müssen und das erstmal unangenehm sein kann. Jobs, die vorher im Schlaf erledigt werden konnten, werden von KI-Systemen übernommen. Damit steigt insgesamt der inhaltliche Anspruch der Tätigkeiten, die nicht von KI erledigt werden können. Unsere Mitarbeitenden müssen erfahren dürfen, dass sie in der Lage sind, mit den Veränderungen mitzugehen und die Anforderungen erfüllen zu können.
- Weitere potenzielle Skepsis der Belegschaft sehen wir im Bereich Datenschutz. Die Nutzung von KI-Systemen erfordert den Zugriff auf große Mengen an Daten. Dies erfordert strenge Regularien, um sicherzustellen, dass sensible Informationen nicht missbraucht werden. Darüber hinaus müssen wir Unternehmer sicherstellen, dass KI-Systeme fair und verantwortungsvoll eingesetzt werden.
- Auch die potenzielle und faktische Abhängigkeit von KI wird von Mitarbeitern und Unternehmern als risikoreich empfunden. Das Versagen oder eine Störung der KI-Systeme kann zu schwerwiegenden Unterbrechungen im Arbeitsablauf führen und die Produktivität beeinträchtigen. Wir müssen daher im Vorhinein flexible Lösungen entwickeln, um diese Risiken zu minimieren und alternative, schnell umsetzbare Strategien für den Fall von technischen Problemen zu haben.
In diesen und vielen weiteren Bereichen halten wir eine saubere Kommunikation Richtung Mitarbeiter für essenziell.
Es lohnt sich, gemeinsam mit dem Betriebsrat eine gründlich vorbereitete Fragerunde anzubieten, in der interessierte oder skeptische Mitarbeitende zufriedenstellende Antworten bekommen. Dies steigert mit Sicherheit die langfristige Akzeptanz neuer Systeme und stärkt das Vertrauen in die Führung. Es schadet auch nicht, darauf hinzuweisen, an welchen Stellen auch im privaten Umfeld bereits im großen Stil KI genutzt wird.
Weitere Hinweise zur Nutzung von KI in Unternehmensberichten für die Stakeholder und in interner Kommunikation und Newsletter helfen den Umgang und Einsatz im Unternehmen transparent zu machen.
In Bezug auf den Produktionsablauf sind beispielsweise „Was-wenn“-Checklisten hilfreich, durch die jede und jeder Mitarbeitende genau weiß, was im Falle einer Störung zu tun ist. Auch hier kann die Belegschaft eingebunden werden. Dies führt zu Transparenz und Akzeptanz.
Team SMC